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Strategie-Check: Warum ein Jahresworkshop nicht reicht

  • Autorenbild: OKR Institut
    OKR Institut
  • 8. Juli
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 3. Sept.


Viele Organisationen funktionieren im Alltag erstaunlich reibungslos: Meetings laufen, Prozesse greifen ineinander, Projekte liefern Ergebnisse. Auf den ersten Blick wirkt alles stabil; vielleicht nicht zu 100 Prozent perfekt, aber zumindest „unter Kontrolle“.

 

Doch gerade dann, wenn der Betrieb vermeintlich läuft, schleichen sich die blinden Flecken ein: Annahmen veralten, Kontexte verschieben sich, kleine Abweichungen wachsen sich langsam aus. Und oft merkt man es erst, wenn es zu spät ist. Ein aktuelles Beispiel zeigt, wie teuer das werden kann.


Wenn's läuft, läuft's - oder?

Manche Unternehmen wirken unaufhaltsam. Alles scheint zu stimmen - der Markt, das Momentum, die Stimmung. So war es auch bei KTM. Das Unternehmen galt lange Zeit als leuchtendes Beispiel in der Motorradbranche: wachstumsstark, innovationsfreudig, sportlich erfolgreich. Die Marke stand für High Performance - auf der Straße genauso wie im Management.

 

Doch dann kam die Kurve: Lieferengpässe, Nachfragerückgänge, zu ambitionierte Investitionen. Die strategischen Annahmen stimmten nicht mehr, doch das operative System lief weiter, als wäre nichts gewesen. Der Mutterkonzern Pierer Mobility schrieb über eine Milliarde Euro Verlust. Erst ein externer Investor brachte die nötige Zäsur und den notwendigen Umbau.

 

Was lässt sich daraus mitnehmen?

Erfolg schützt nicht zwangsläufig vor strategischem Blindflug. Gerade wenn es gut läuft, droht das größte Risiko: die eigene Selbstsicherheit. Denn auch Highflyer brauchen regelmäßige Strategie-Checks. 

 

Aber nicht erst, wenn’s kracht, sondern so lange es noch Spielraum für Kurskorrekturen gibt.


Was das Auto längst kann, muss die Strategie noch lernen

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Beim Auto oder Motorrad ist es selbstverständlich: Regelmäßig geht’s zum „Pickerl“. Nicht, weil es Probleme gibt, sondern weil wir wissen wollen, ob alles noch funktioniert: Bremsen, Lenkung, Licht. Es geht um Sicherheit und darum, Risiken zu erkennen, bevor sie sich bei 130 km/h auf der Autobahn bemerkbar machen.


Und bei der Strategie? Da verlassen sich viele Unternehmen auf das Bauchgefühl, auf Routinen, auf den Jahresworkshop. Vielleicht auf eine Präsentation mit neuen Schlagworten. Aber echte Überprüfung? Reflexion, ob die Richtung noch stimmt? Eher selten.


Dabei wäre es so einfach: Einen Moment anhalten, reinhören, nachschauen. Nicht alles zerlegen, aber genau hinschauen, wo es knirscht. Kurz, aber dafür regelmäßig.


Was die Werkstatt für Ihr Auto ist, ist der Strategie-Check für Ihre Organisation. Er schafft Vertrauen – intern wie extern. Denn er signalisiert: Dieses System ist geprüft. Wir wissen, wo wir stehen. Wir kennen unsere Herausforderungen. Und wir sind bereit, bei Bedarf nachzusteuern.

 

Wer diesen Prozess nicht etabliert, riskiert nicht den einen großen Fehler, sondern viele kleine, unbemerkte Abweichungen, die niemand korrigiert. Und genau die summieren sich über die Zeit, bis es schlussendlich eng wird.


Tempo braucht Kontrolle

Je dynamischer das Umfeld, desto regelmäßiger braucht es diese strategische Überprüfung. Dabei muss der Aufwand nicht groß sein: Ein einstündiger Strategie-Check pro Quartal kann mehr bewirken als ein pompöses Kick-off-Meeting im Januar. Entscheidend ist nicht die Show, sondern die Substanz.


Unser Impuls für Sie:

Nutzen Sie die ruhigeren Sommerwochen für einen kurzen strategischen Boxenstopp. Prüfen Sie, ob alles noch rund läuft – und justieren Sie gegebenenfalls nach, damit der Herbst kommen kann. Mit voller Fahrt. Und klarem Blick.

 

Ein letzter Gedanke: Nicht prüfen ist auch eine Entscheidung. Die Frage ist nur: Ist es die richtige?

Wenn Sie einen ehrlichen Blick auf Ihre strategische Lage wollen: Sagen Sie Bescheid! Kein Workshop, kein Theater. Nur ein kurzer Halt und ein klarer Blick unter die Haube. 



3 Reflexionsimpulse für Ihr Führungsteam:


  • Wann wurde Ihre Strategie das letzte Mal überprüft - nicht nur als Ritual, sondern inhaltlich?

  • Haben Sie ein System zur regelmäßigen Strategiewartung oder nur einen Plan mit guten Vorsätzen?

  • Welche strategischen Herausforderungen hätten Sie früher erkennen sollen?



Lust auf ein "Strategie-Pickerl", das mehr kann als PowerPoint?

Wir unterstützen Organisationen dabei, ihre Strategie quartalsweise auf den Prüfstand zu stellen - mit klarer Zielstruktur, fokussierten Herausforderungen und konkreten Umsetzungsimpulsen. Kurz, wirksam, adaptiv.

 

 


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