OKR und Strategie: Zwei Sprachen, ein Ziel
- OKR Institut

- 16. Juli
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 6 Tagen

Strategie klingt nach großen Worten, nach Richtung, nach „wohin wollen wir“. OKR klingt nach Struktur, nach Fokus, nach „wie kommen wir dort hin“. Zwei Systeme, zwei Denkwelten – und doch reden beide über dasselbe: Wirkung.
Viele Unternehmen versuchen, Strategiearbeit und OKR getrennt zu denken. Sie haben Strategiemeetings auf Vorstandsebene und OKR-Runden in den Teams. Die Folge: zwei Parallelwelten, die sich freundlich zuwinken, aber selten wirklich treffen.
Wenn Strategie zum Poster wird
In vielen Organisationen hängt die Strategie im wahrsten Sinne des Wortes an der Wand. Vision, Mission, Werte – vielleicht sogar in geschwungenen Buchstaben und mit eindrucksvollen Fotos unterlegt. Aber kaum jemand weiß, was davon im Alltag relevant ist. Die Führungsebene „hat eine Strategie“, die Teams „haben Ziele“ – nur leider oft nicht dieselben.
Strategie ist in der Praxis häufig zu abstrakt, um handlungsleitend zu sein. Und genau hier beginnt der Mehrwert von OKR: Es zwingt Teams dazu, die großen Worte in greifbare Ergebnisse zu übersetzen.
OKR als Übersetzer zwischen Denken und Handeln
OKR ist keine zusätzliche Strategie, sondern eine Sprache der Umsetzung. Es verbindet das Warum der Strategie mit dem Wie der täglichen Arbeit: Objectives geben Richtung und Sinn, Key Results machen Fortschritt messbar.
Dadurch entsteht ein klarer Resonanzraum: Führung formuliert Orientierung – Teams erzeugen Wirkung. Strategie bleibt damit kein Vorstandsthema, sondern wird zum Dialog im gesamten Unternehmen.
Das Entscheidende dabei: OKR funktioniert nicht anstatt Strategie, sondern durch Strategie. Ohne klare Ausrichtung werden OKR-Ziele beliebig – und führen genau zu dem Aktivismus, den man eigentlich vermeiden wollte.
Der Rhythmus entscheidet
Strategie denkt in Jahren, OKR denkt in Quartalen. Das ist kein Widerspruch, sondern ein System. Die langfristige Ausrichtung gibt Stabilität, der Quartalstakt sorgt für Bewegung.
Im besten Fall sind beide Ebenen miteinander verschränkt: Die Strategie zeigt, wohin das Unternehmen will, OKR prüft viermal im Jahr, ob man noch auf dem richtigen Weg ist.
So wird Strategie überprüfbar – und OKR bleibt relevant. Man könnte sagen: Strategie schafft Bedeutung, OKR erzeugt Momentum.
Wenn Systeme sich gegenseitig brauchen
Wer versucht, OKR ohne strategische Basis einzuführen, betreibt Zielmanagement ohne Richtung. Wer Strategie ohne OKR betreibt, hat Richtung – aber keine Bewegung. Beides zusammen ergibt einen lebendigen Organismus: Denken und Handeln, Reflexion und Umsetzung.
Organisationen, die das verstanden haben, berichten nicht über „fertige Strategien“, sondern über Strategien im Vollzug. Und genau dort liegt die eigentliche Reife: Nicht alles auf einmal wissen zu müssen, sondern regelmäßig zu lernen, ob man richtig liegt.
Fazit
OKR ist kein Selbstzweck, sondern die Arbeit am Kern der Strategie. Es schafft Verbindlichkeit ohne Bürokratie und hält die Brücke zwischen Vision und Alltag offen. Wer Strategie und OKR als getrennte Systeme behandelt, bekommt zwei halbe Lösungen. Wer sie zusammendenkt, bekommt eine Führungspraxis, die Wirkung zeigt.




